Aquinas Kognition Qu.84Aquinas über Prinzipien und Systemstelle der Erkenntnis der materiellen Gegenstände (Summa theologica I, Quaestio 84)

Paul Natterer
Reihe: Aufsätze zur Philosophie

2005
2 Seiten
Sprache: Deutsch
Ausgabe: PDF-Datei
Format: DIN A4

 

Datenübermittlung:

Aquinas über Prinzipien der Erkenntnis

 

Artikelbeschreibung

H.-G. Gadamers Grundbuch der modernen Hermeneutik mündet in einer Wiederaufnahme der scholastischen und namentlich auch thomistischen Erkenntnis- und Sprachtheorie: “Die ... Hermeneutik... führt uns, wenn wir der Sache gerecht werden wollen, in die Problemdiskussion der klassischen [scholastischen] Metaphysik zurück” (Wahrheit und Methode, 6. Aufl. 1990, 464). Thomas von Aquin (1224–1274) resp. dessen Kognitionstheorie ist der bekannteste Vertreter dieser scholastischen Problemdiskussion. Das Skript ist der erste Teil einer Folge von Zusammenfassungen (in Form von abstracts) der kognitionstheoretischen Analysen Thomas Aquinas' in der Summa theologica [Prima pars, Quaestiones 84-88]. Die Zusammenfassungen stammen aus dem Gang eines Seminars: „Die Erkenntnistheorie Thomas von Aquins“ am Fachbereich I – Philosophie der Universität Trier (WS 2005/06). Sie sprechen auch die wissenschaftsgeschichtlichen Vorlagen der Kognitionstheorie Thomas von Aquins bei Plato, Aristoteles und Augustinus an sowie deren ontologische Voraussetzungen. Quaestio 84 behandelt diese Themen:

Artikel 1. These: Es gibt eine begriffliche (intellektive) Erkenntnis und Wissen(schaft) der sinnfälligen, materiellen Gegenstände

Artikel 2. These: Wir erkennen die materiellen Gegenstände nicht durch die Wesenheit (essentia) unserer Seele bzw. unseres Geistes

Artikel 3. These: Es gibt keine angeborenen Ideen

Artikel 4: These: Begriffliche Erkenntnisformen (species intelligibiles) werden nicht von einem begrifflichen Ideenuniversum abgeleitet

Artikel 5: These: Der menschliche Geist erkennt die materiellen Gegenstände in apriorischen intelligiblen Strukturen (rationes aeternae)

Artikel 6. These: Die Quelle der Verstandeserkenntnis sind sinnliche Gegenstände

Artikel 7. These: Alle Verstandeserkenntnis geschieht auf der Grundlage und in Abhängigkeit von sinnlichen Vorstellungsbildern (phantasmata) der äußeren und inneren Sinne

Artikel 8: These: Das Verstandesurteil wird durch Ausfall der Sinneswahrnehmung be- bzw. verhindert.