Selbstrevision Literar Form RedaktionskritikEta Linnemanns und Rudolf Bultmanns Selbstrevision der historisch-kritischen Theologie als Pseudowissenschaft

Diskussion zu Eta Linnemann: Bibel oder Bibelkritik? Was ist glaubwürdig?, Nürnberg 2007

Paul Natterer
Aufsätze zur Religionsphilosophie

2014
30 Seiten
Sprache: Deutsch
Ausgabe: PDF-Datei
Format: 15,5 x 22 cm

Datenübermittlung:

Eta Linnemanns und Rudolf Bultmanns Selbstrevision

 

Artikelbeschreibung

Die Theologieprofessorin E. Linnemann (1926–2009) war Schülerin Rudolf Bultmanns (1884–1976) und gefeierte Erfolgsautorin der historisch-kritischen Theologie, insbesondere mit Die Gleichnisse Jesu. Einführung und Auslegung, 3. Aufl. Göttingen 1964 und Studien zur Passionsgeschichte, Göttingen 1970. Aufsehen erregte 1978 ihre Abwendung von der sogenannten historisch-kritischen Exegese und ihre grundsätzliche Kritik derselben. Diese Kritik war bzw. ist einmal wissenschaftsphilosophisch motiviert und kam zu dem Ergebnis, dass die historisch-kritische Exegese empirisch mangelhafte und logisch inkonsistente Pseudowissenschaft ist. Zum anderen ist ihre Kritik theologisch veranlasst, insofern bei dieser Exegese die mit der alt- und neutestamentlichen Offenbarung unverträgliche Philosophie des Rationalismus und Monismus Pate stehe. In ihrem letzten Buch von 2007: Bibel oder Bibelkritik? Was ist glaubwürdig? hat Linnemann noch einmal eine Bilanz dieser Kritik mit Blick auf jüngste Entwicklungen vorgelegt. Der Aufsatz stellt diese Bilanz in sieben Punkten vor und korrigiert eine Reihe interpretatorischer Missverständnisse zur Philosophie Kants: (1) Ideengeschichtliche Motive der rationalistischen Bibelkritik. (2) Die kantische Philosophie als Richtschnur der historisch-kritischen Theologie. (3) Paradepferde der Bibelkritik: Urkundentheorie – Jesajabücher – Zweiquellentheorie – Pseudepigraphen. (4) Die Volkspoesie der Romantik und Hermann Gunckel. (5) Literarkritik und Formgeschichte. (6) Redaktionsgeschichte. (7) Unverträglichkeit theistischer Offenbarung mit dem philosophischen Weltbild der historisch-kritischen Schule.