L13 Referenz Individuen Salmon

Skizze zu Salmon (1989) Reference and Information Content. Names and Descriptions

Paul Natterer

2009
5 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Aufsätze zur Logik und Wissenschaftstheorie
Ausgabe: PDF-Datei
Format: DIN A4

 

Datenübertragung:

Salmon: Reference and Information Content

Artikelbeschreibung

Der vielleicht einflussreichste Logiker der Gegenwart zum Zusammenhang von intensionalen Subjektbegiffen und referentieller Existenz ist Nathan Salmon (UC Santa Barbara). Bereits seine Dissertation widmete sich dem Thema: Reference and Essence, Princeton 1981 [2. Aufl. Amherst, NY 2005]. Auch spätere Veröffentlichungen kreisen um diesen Zusammenhang: Frege‘s Puzzle, 2. Aufl. Atascadero, Ca. 1991; Metaphysics, Mathematics, and Meaning: Philosophical Papers I , Oxford / New York 2006, und Content, Cognition, and Communication: Philosophical Papers II, Oxford / New York 2007. Salmons 'Reference and Information Content. Names and Descriptions'. In: D. Gabbay / F. Guenthner: Handbook of Philosophical Logic, Dordrecht / Boston / London IV.5, 1989, 409–461, ist ein Standardaufsatz, der das Thema kompakt skizziert. Das vorliegende Papier diskutiert das Thema anhand dieser weit verbreiteten Darstellung im Handbook of Philosophical Logic.

Salmon ist Anhänger der kausalen Theorie der Referenz, wonach Eigennamen und indexikalische singuläre Terme nichtdeskriptiv sind. Dies in dem Sinn, dass bestritten wird, dass der begriffliche Gehalt (Intension) die Referenz sichert und vermittelt. Trotz dieser Positionsnahme ist speziell o.g. Aufsatz Salmons eine klare und klassische Darstellung der Sachlage. Er erlaubt einen Blick auf den Gesamthorizont der modernen Diskussion und ist m.E. sehr geeignet, die systematische Bedeutung des hier erörterten Sachverhaltes zu verstehen, und übrigens auch die kantische Theorie systematisch würdigen zu können.

Salmon geht von dem Fakt aus, dass Aussagesätze die primären Träger von Information sind und vier semantische Attribute aufweisen: extensionaler Wahrheitswert (Denotation) – Intension pragmatischer KontextInformation (Proposition als Satzintension oder Konnotation oder information content). Aussagesätze enkodieren Information und sie kodifizieren Information. Ersteres betrifft den semantischen Inhalt, d.h. kantisch: die semantische transzendentale Einheit der Apperzeption. Letzteres will sagen, dass die logisch-grammatischen Operatoren und Aussageformen (Kategorien), d.h. kantisch: die syntaktische transzendentale Einheit der Apperzeption, die formale Struktur des Informationswertes vorgibt.