Die Bezeichnung novum studium generale [= neues Allgemeinstudium] knüpft einerseits an den Begriff der scholastischen studia generalia an, d.h. der internationalen Universitäten als universitas litterarum oder universelle Bildungsstätten auf der Basis des seit der Antike verbindlichen Bildungsprogrammes der artes liberales. Andererseits ist der — damit durchaus verwandte — moderne Bedeutungsgehalt eines integrierten allgemeinbildenden Studiums für Studenten aller Fachbereiche angesprochen. Dieses wurde seit der Jahrtausendwende — im Zusammenhang der Debatte um Nachhaltigkeit, Gemeinwohlverantwortung, und Transdisziplinarität — zu einem erstrangigen Baustein des Leitbildes der Hochschulen, hinter welchem der politische Wille steht.

Die Grundlage von novum studium generale bildet die hier vorgestellte Interdisziplinäre Handbuchreihe in 10 Einzelbänden. Die Edition novum studium generale trägt der Beobachtung Rechnung, dass die bestehenden Angebote zum Studium generale der pluralistischen Aufsplitterung der universitären Disziplinen kein schlüssiges inter- und transdisziplinäres Konzept entgegensetzen, sondern diese eher wie in einem Kaleidoskop spiegeln. Methodisch verbleibt man auf diese Weise — wenn auch auf hohem Niveau — in isoliertem Fachwissen und unzusammenhängendem Allgemeinwissen. Die hier vorgelegten Inhalte entwickelt ein alternatives Studium generale, das auf ein mentales Koordinatensystem und damit eine Architektur des Wissens für strukturiertes Bildungswissen (Orientierungswissen) abzweckt.

Die Kernkompetenz von novum studium generale sind somit inhaltliche Schlüsselqualifikationen (Prinzipienkompetenz) alias strukturiertes Orientierungswissen in einem mentalen Koordinatensystem als zweites Standbein der Persönlichkeitskompetenz neben den formalen Schlüsselqualifikationen.