Heisenberg OrdnungThesenübersicht zu Heisenberg: Ordnung der Wirklichkeit, München / Zürich 1989 

Paul Natterer
2006
3 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Aufsätze zur Philosophie der Naturwissenschaften
Ausgabe: PDF-Datei
Format: DIN A4

 

Datenübertragung:

Thesenübersicht zu Heisenberg: Ordnung der Wirklichkeit

Artikelbeschreibung

90px-Werner Heisenberg at 1927 Solvay ConferenceDie Kopenhagener Interpretation der Quantenmechanik geht auf Niels Bohr (1885-1962, Nobelpreis 1922) zurück, den Kopenhagener Begründer der modernen Atomtheorie. Er hat diese Deutung 1926/27 zusammen mit dem damals in Leipzig tätigen Atomphysiker Werner Heisenberg (1901-1976, Nobelpreis 1932, Foto links von 1927; GNU FDL) entwickelt. Diese heute von der Mehrzahl der Physikerkommunität geteilte Interpretation deutet den geschilderten Befund so, dass eine Subjektabhängigkeit der aktuellen Erfahrungswirklichkeit angenommen wird: Aktuelle phänomenale Teilchen und Dinge entstehen durch Abgreifen, Verdichten, Fixieren bestimmter Eigenschaften virtuell-holistischer Quantensysteme bei Beobachtung, Kognition und Handeln inkl. Messen und Experimentieren. Dies lässt die virtuelle, objektiv unbestimmte (indeterministische) Wellenfunktion kollabieren, und zwar in einen determinierten Eigenzustand der beobachteten oder gemessenen Observablen (Merkmale): Mind over matter.

H.-P. Dürr, Schüler und Nachfolger von Werner Heisenberg, drückt das so aus: "Aus quantenmechanischer Sicht gibt es also keine zeitlich durchgängig existierende objektivierbare Welt, sondern diese Welt ereignet sich gewissermaßen in jedem Augenblick neu [...] Die Gegenwart bezeichnet den Zeitpunkt, wo Möglichkeit zur Faktizität, zur Tatsächlichkeit gerinnt [...] Dies hängt zusammen mit dem Akt einer Messung, die, wie man sich ausdrückt, zu einem Kollaps des Wahrscheinlichkeitswellenpakets [...] führt" (Das Netz des Physikers, München 2000, 39-40, 43).

Das Thesenpapier fasst die vielleicht beste Darstellung der Kopenhagener Interpretation zusammen - durch den Vater der Quantenmechanik selbst: Werner Heisenberg.