Neurobiologie: Merkmalsdetektoren

Paul Natterer
2018 [2008]
3 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Aufsätze zur Psychologie und Kognitionswissenschaft
Ausgabe: PDF-Datei
Format: DIN A4

Datenübertragung:

Konturen und Merkmale

Artikelbeschreibung

Das Sehfeld wird im primären Sehzentrum auf immer abstrakter werdende horizontale Schichten und Unterschichten abgebildet und komprimiert.

In diesen Schichten gibt es erstens vertikale Säulen oder Module, die ihre Daten jeweils vom rechten oder linken Auge erhalten. Sie enthalten Orientierungs-Untersäulen, deren rezeptive Felder auf bewegte Kontrastgrenzen bestimmter Orientierung ansprechen, die stetig variierend alle Orientierungen von 0 bis 360° analysieren.

In diesen Schichten gibt es zweitens Farbsäulen, welche auch für die Analyse von Struktur und Gestalt zuständig sind. Man nennt sie blobs. Die erstgenannten Module heißen folgerichtig Interblob-Schichten. Dazu treten drittens aus beiden Augen gleichzeitig gespeiste (binokuläre) Zwischenbereiche; und viertens Rückprojektionen aus höheren Verarbeitungsstufen.

Man unterscheidet ferner insgesamt vier getrennte Nervenbahnen für die Signalübermittlung in der Sehrinde, welche als parallel arbeitende Untersysteme vier Eigenschaften der visuellen Reize unterscheiden. Ein Untersystem für Bewegung, eines für Farbe, zwei für Formen, nämlich in der Verbindung Form-Bewegung und Form-Farbe.

In diesen Untersystemen werden 24 Merkmale analysiert, die neurobiologisch durch jeweils eigene, hierauf ansprechende Neuronen entdeckt und identifiziert werden. Zu diesen Merkmalsdetektoren finden Interessierte in dem vorliegenden Skript eine zusammenfassende Übersicht.