Neurotische Abwehrmechanismen

Neurotische Abwehrmechanismen. Eine Skizze 

Paul Natterer
2008 [1998]
3 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Aufsätze zur Psychologie und Kognitionswissenschaft
Ausgabe: PDF-Datei
Format: DIN A4

 

Datenübertragung:

Neurotische Abwehrmechanismen. Eine Skizze

Artikelbeschreibung

V. Frankl [PhilWeb]Die kulturellen, kognitiven und motivationalen Grenzen und Widerstände menschlicher Rationalität waren stets eine zentrale Einsicht der Theologie und der Psychologie. [Foto rechts, PhilWeb Creative Commons Attribution 3.0: Der Psychoanalytiker Viktor Frankl, Begründer der Sinn, Spiritualität und Religion thematisierenden Logotherapie] In der Theologie betonen v.a. die sogenannte Negative Theologie und entsprechende passive Spiritualität der Nacht der Sinne und des Geistes die kontraproduktive und realitätsverzerrende Macht von Sozialisation, Milieu, Interesse, Vorurteilsstruktur, Gewohnheit, Illusionen, Angst, Verdrängung, Verleugnung und selbstherrlicher Manipulation. Weltliterarische Paradigmen dieser Einsichten sind das Buch Hiob, und die Religions-, Kult- und Sozialkritik der altestamentlichen Propheten und des von ihnen angesagten Neuen Bundes. Eine wissenschaftliche Systematisierung legt Juan de la Cruz in der spanischen Mystik vor [siehe den entsprechenden Eintrag über Negative Theologie].

Es ist daher kein Zufall, dass Schopenhauer und Nietzsche Vorläufer ihrer skeptischen Philosophie des Verdachtes paradoxer Weise in den "homines religiosi" v.a. der katholischen Orthodoxie sehen: "Der Bau der Kirche ruht ... auf einer südländischen Freiheit und Freisinnigkeit des Geistes und ebenso auf einem südländischen Verdachte gegen Natur, Mensch und Geist - er ruht auf einer ganz anderen Kenntnis des Menschen, Erfahrung vom Menschen" [...] "in welchem  ... die Erbschaft des ... Orients, des uralten ... Asien und seiner Kontemplation [liegt] Schon der Protestantismus ist ein Volksaufstand zugunsten des Biederen, ... Oberflächlichen; aber erst die Französische Revolution hat dem 'guten Menschen' das Szepter vollends ... in die Hand gegeben" (Fröhl. Wissenschaft, Abhdl. 358 u. 350; vgl. Schopenhauer: Wille und Vorstellung, Buch IV und das von Schopenhauer übersetzte Handorakel [Kunst der Weltklugheit] seines und Nietzsches Lieblingsschriftstellers Baltasar Gracián).

Auch in der Psychologie, Psychoanalyse und Psychotherapie wurden und werden diese Sachverhalte stets verhandelt. Zu ihnen zählen auch und zentral die weitverbreiteten neurotischen Abwehrmechanismen, die hier zusammengestellt sind.