Aufsätze zur Religionsphilosophie
Religionsphilosophie zu Erotik und Spiritualität
Paul Natterer
Aufsätze zur Religionsphilosophie
2016
24 Seiten
Sprache: Deutsch
Ausgabe: PDF-Datei
Format: 15,5 x 22 cm
Datenübermittlung:
Religionsphilosophie zu Erotik und Spiritualität
Artikelbeschreibung
Die bekannteste in der Literatur beschriebene Wissenschaft der Erotik qua systematische Theoriebildung zur Erotik, Ethik und Spiritualität, stammt von Sokrates‘ Mentorin Diotima, worüber Sokrates / Platon im für die platonische Philosophie zentralen Dialog Sympósion berichten. Dieser Dialog gipfelt in Sokrates‘ Diotimarede. Auch die von den Kirchenvätern an religionsphilosophischer Bedeutung in eine Parallele zum Alten Testament gerückte platonische Philosophie insgesamt ist Wissenschaft der Erotik qua experimentelle Grundlegung, systematische Theoriebildung und rationale Problemlösung zur Erotik, Ethik und Spiritualität. Platons Philosophie ist in Theorie und Praxis als éros (Liebe, Sehnsucht, Trieb) nach Erfüllung einer Bedürfnishierarchie zu beschreiben bis zum „[End-]Ziel der Liebe [...] als ginge es eine Stufenleiter hinauf [...], von den schönen Körpern ... zu den [wohlgestalteten Seelen und] schönen Lebensberufen und von diesen zu den schönen Wissensgebieten, um schließlich ... zu jenem Wissen zu gelangen, das nichts anderes zum Gegenstand hat als jenes Schöne an sich, das er ... schließlich in seiner Absolutheit erkennt“ (Diotimarede des Dialoges Sympósion (211c und überhaupt 201d-212c; vgl. die klassische Interpretation des Sympósion durch Gerhard Krüger: Einsicht und Leidenschaft. Das Wesen des platonischen Denkens, Frankfurt a. M., 6. Aufl. 1992).
In der Linie von Diotima / Sokrates / Platon habe ich das Feld Sexualethik, Erotik und Spiritualität in einem Langzeitforschungsprojekt wissenschaftlich-methodisch unter konsequenter Beobachtung ethischer Standards interdisziplinär überprüft und praktisch evaluiert: biologisch / medizinisch / motivationspsychologisch / persönlichkeitspsychologisch / psychotherapeutisch / soziologisch / ethnologisch: indigene und Hochkulturen, Vajrayana-Buddhismus, Daoismus, Tantrismus, Zen-Buddhismus / religionswissenschaftlich / moralphilosophisch / moraltheologisch / aszetisch / spirituell / juristisch. Dies schloss ein professionelles Studium der Persönlichkeits-, Entwicklungs-, Emotions- und Sozialpsychologie wie auch eine psychologische Selbstanalyse bei jeweils führenden Experten ein. Wahrscheinlich hat das solchermaßen definierte Projekt in der europäischen Zivilisation der Neuzeit und Moderne ein Alleinstellungsmerkmal. Einige Ergebnisse des Forschungsprojektes sind in dem vorliegenden Aufsatz 'Religionsphilosophie zu Erotik und Spiritualität' verarbeitet.