Systematische Rekonstruktion von Kants "Kritik der Urteilskraft"Systematische Rekonstruktion von Kants "Kritik der Urteilskraft"

Paul Natterer
Books on Demand GmbH. In Vorbereitung.
ca. 80 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Edition novum studium generale - Sonderdruck
Ausgabe: kartoniert
Format: 15,5 x 22 cm

Artikelbeschreibung

Die Kritik der ästhetischen Urteilskraft ist der erste Teil von Kants Kritik der Urteilskraft (1790). Die Kritik der ästhetischen Urteilskraft enthält eine Analyse der beiden Begriffe des Schönen und des Erhabenen. Bereits in der vorkritischen Phase hatte Kant eine populäre und vielgelesene Darstellung der Ästhetik veröffentlicht: Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen (1764).

Kant und der neuzeitliche Klassiker des sensus communis, Shaftesbury, verkörpern im Fazit und im persönlichen Leben – trotz unterschiedlicher Auffassungen in den Prinzipien – ein ähnliches Ideal der humanitas mit dem Leitbegriff des ethisch-ästhetischen sensus communis (bon sens, moral sense, Geschmack, Takt und Urteilskraft). Beide übernehmen dieses Ideal aus der ungebrochenen Wirkungsgeschichte der römischen Klassiker und ihrer humanistischen Interpreten. Die deutschsprachige Standarddarstellung hierzu ist Birgit Recki: Ästhetik der Sitten. Die Affinität von ästhetischem Gefühl und praktischer Vernunft bei Kant, Frankfurt a. M. 2001. Im angelsächsischen Bereich ist ähnlich viel beachtet Mihaela Fistioc: The Beautiful Shape of the Good. Platonic and Pythagorean Themes in Kant's Critique of the Power of Judgment, New York / London 2002. Hans-Georg Gadamers Klassiker der modernen Hermeneutik Wahrheit und Methode rekonstruiert diese Tradition und Lebenshaltung als Vorbedingung von Geisteswissenschaften, Recht und Ethik (Tübingen 1990, 9–47).

Der zweite Teil von Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft (1790), betitelt: Kritik der teleologischen Urteilskraft, ist die vielleicht bis heute gründlichste philosophische Analyse zur Biologie und Ökologie. Kants Analyse entstand zeitgleich mit dem ersten großen Entwurf der Evolutionsbiologie durch einen der Begründer der modernen Biologie, J.-B. de Lamarck (1744-1829). Die hier angesprochene Urteilskraft ist der Denk- und Argumentationstyp, der in der Biologie zum Einsatz kommt. Kant nennt sie genauer die reflektierende transzendentale Urteilskraft.

Es ist bemerkenswert, dass hier bereits vor der Aufnahme des Evolutions-Paradigmas in die neuzeitliche Biologie seit Darwin und Wallace (Mitte 19. Jh.) eine äußerst differenzierte Wissenschaftstheorie und philosophische Wertung der Idee der biologischen Evolution von Immanuel Kant vorgelegt wurde. Teil II des Buches stellt zentral Kants Gedanken und Argumente zur Sache vor.