Klassische ÄsthetikKlassische Ästhetik

Platon - Aristoteles - Horaz - Kant

Paul Natterer
Books on Demand GmbH. In Vorbereitung.
ca. 70 Seiten
Sprache: Deutsch
Reihe: Edition novum studium generale - Sonderdruck 10
Ausgabe: kartoniert
Format: 15,5 x 22 cm

Artikelbeschreibung

Die Ästhetik ist die Theorie des Naturschönen und Kunstschönen - sowohl in der Hervorbringung wie in der Beurteilung. Besonders einflussreiche und klassische Entwürfe der Ästhetik im europäisch-westlichen Kulturkreis stammen von Platon: Dialoge Politeia [Staat], Ion, Phaidros und Symposion (4. Jh. v. C.); Aristoteles: Poetik (335 v. C.), Horaz: Ars poetica (13 v. C.), und Kant: Kritik der ästhetischen Urteilskraft (1790). Das Booklet stellt die Leitideen und den Gedankengang dieser Klassiker vor.

Dabei ist ergänzend auch die Behandlung des Themas in der Scholastik von Interesse, worauf Hans-Georg Gadamer in seiner Hermeneutik Wahrheit und Methode, 6. Aufl. Tübingen 1990, 423-442; 482-494, hingewiesen hat.

In lebendiger Fortsetzung und Auseinandersetzung mit den antiken Klassikern stehen ferner die neuzeitlichen Beiträge von Shaftesbury A Letter concerning Enthusiasm (1708), Burke Philosophical Enquiry into the Origin of Our Ideas of the Sublime and Beautiful (1757) und Baumgarten Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus (1735) und Aesthetica (1750-58). Bei den genannten englischen Moralisten wie auch schon früher bei den Renaissancedichtern und später in der deutschen und englischen Romantik rückt die Ästhetik dabei ins Zentrum des Erkennens und Handelns.Typisch ist etwa der Schluss von Schellings Grundbuch der Philosophie der Romantik System des transzendentalen Idealismus (1800). Er drückt die Überzeugung aus, „dass die Philosophie, so wie sie in der Kindheit der Wissenschaft von der Poesie geboren und genährt worden ist, und mit ihr alle diejenigen Wissenschaften, welche durch sie der Vollkommenheit entgegengeführt werden, nach ihrer Vollendung als ebensoviel einzelne Ströme in den allgemeinen Ozean der Poesie zurückfließen.“

Die einflussreichen Analysen von Schiller Über Anmut und Würde (1793), Über naive und sentimentalische Dichtung (1795/96), Über das Erhabene (1801), Herder Kalligone (1800) und Schopenhauer: Welt als Wille und Vorstellung, Drittes Buch (1819) sind sowohl der antiken Tradition (Platon, Aristoteles, Horaz) verpflichtet als sie auch kritische Auseinandersetzungen mit Kants Ästhetik sind. Letztere steht freilich selbst ebenso in der Wirkungsgeschichte der antiken Tradition und ihrer neuzeitlichen Rekonstruktionen.

Wichtige moderne Ausarbeitungen sind im Übrigen in der kontinentalen hermeneutischen Philosophie Adornos Ästhetische Theorie, 17. Aufl. Frankfurt 2005 [1970], im (post)modernen Strukturalismus Lyotards Die Analytik des Erhabenen. Kant-Lektionen, [dt.] München 1994, in der Analytischen Philosophie Goodmans Sprachen der Kunst [dt.] 5. Aufl. Frankfurt 1997, und Kutscheras Ästhetik, 2. Aufl. Berlin / New York 1998. Sie alle setzen sich intensiv mit den hier vorgestellten Klassikern auseinander. Selbstverständlich stehen moderne Ästhetiken ebenso in der Wirkungsgeschichte der nachkantischen Ansätze des 19. und 20. Jh.: Symbolismus, Ästhetizismus, (Post)Strukturalismus (Lyotard), Kritische Theorie (Adorno), Konstruktivismus, Intertextualität und Rezeptionsästhetik (Gadamer). Eine stärkere Behandlung der Ästhetik findet sich darüber hinaus in der fernöstlichen chinesischen Tradition, angefangen bei Konfuzius und Laotse (6. Jh. v.C.), über Wang Chong (1. Jh. n. C.) bis zu Cao Pi (187-226) und Xie He (479-502).